Einige der lustigsten Bräuche bei Fiestas in Spanien

Busreise-Klassiker Spanien:

einige der lustigsten Bräuche bei Fiestas 

Spanien gehört zu den absoluten Klassikern unter den Busreisen. Egal ob als Familie, als Single in Feierlaune oder als Senior, Spanien hat für alle etwas zu bieten, angefangen bei Sonne und Strand über beeindruckende Städte und weltberühmte Sehenswürdigkeiten bis hin zu Paella und Sangria. 

Nicht zu vergessen sind aber auch die fröhlichen und bunten Fiestas. Mindestens einmal pro Jahr feiert jeder Ort ein großes Fest, meist zu Ehren des jeweiligen Schutzheiligen.

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Die Fiestas dauern mitunter mehrere Tage lang und neben der ausgelassenen Stimmung findet ein Unterhaltungsprogramm statt, das viel Spaß verspricht, aber manchmal auch ein wenig kurios wirkt. Von weltbekannten Feierlichkeiten wie der Fiesta San Fermin in Pamplona mit ihren Stierläufen oder der Tomatina in Buñol, bei der sich Bewohner und Gäste alljährlich in der letzten Augustwoche eine Stunde lang mit überreifen Tomaten beschmeißen, dürften die meisten schon einmal gehört haben.

Daneben gibt es aber noch unzählige weitere Festivitäten und einige der lustigsten Bräuche bei Fiestas, die der Busreise-Klassiker Spanien zu bieten hat und die wirklich sehenswert sind, stellt die folgende Übersicht vor:

Die Batalla de Flores 

DieBatalla de Floresfindet alljährlich Ende August im Rahmen der traditionellen Fiesta in Laredo statt. Die Vorbereitungen für das Fest beginnen jedoch schon Monate vorher, wenn überall Blumen und Pflanzen in verschiedensten Farben und unterschiedlichsten Formen gepflanzt und aufmerksam gepflegt werden. Übersetzt bedeutet Batalla de Flores übrigens Schlacht der Blumen, aber um eine Schlacht im klassischen Sinne geht es bei dem Blumenfest nicht. 

Stattdessen werden die eigens angebauten Blüten verwendet, um Umzugswagen mit riesigen Figuren, Ornamenten und Symbolen ausschließlich aus Blumen kunstvoll und überaus aufwändig zu gestalten. Die Umzugswagen ziehen anschließend dreimal durch die Stadt. 

Dabei fahren sie auch an einer Jury vorbei, die die Wagen nach strengen Kriterien bewertet und nach dem Festzug einen Sieger kürt. Insgesamt werden bei dem Spektakel Preise von mehr als 150.000 Euro vergeben. Im Anschuss daran findet eine Ausstellung statt, bei der die Bewohner und Gäste die liebevoll und mühsam gestalteten Umzugwagen noch einmal betrachten können.

Die Batalla del Vino   

Die Batalla del Vino, die Weinschlacht, hat ihren Schauplatz sechs Kilometer außerhalb von der Stadt Haro. Eigentlich ist der Ort im Rioja-Gebiet, der schon seit langem ein Pilgerort ist, sehr ruhig und idyllisch, nur jedes Jahr am 29. Juni ist dies anders. 

An diesem Tag treffen sich gegen acht Uhr morgens weiß gekleidete Kämpfer, die ein rotes Halstuch tragen und mit Wein in Flaschen, Kanistern, Schläuchen und Spritzpistolen bewaffnet sind. Zuerst wird gemeinsam ein Gottesdienst gefeiert, danach beginnt die feucht-fröhliche Schlacht. Sind die Munition verbraucht und alle Kämpfer rot eingefärbt, wird wieder Frieden geschlossen und zusammen das traditionelle Schnecken-Frühstück genossen.

Die Ursprünge der Weinschlacht gehen auf ein Pilgerfest zurück, das schon im 19. Jahrhundert hier gefeiert wurde. Als sich die Gläubigen seinerzeit trafen, tranken sie den Rioja-Wein, den sie selbst angebaut hatten. Im Laufe der Zeit entdeckten sie aber, wie viel Spaß es macht, sich gegenseitig mit Wein zu bespritzen und nachdem die Sitte immer weiter ausgeufert war, heißt sie seit 1949 offiziell Batalla del Vino.  

Die Castells

Die Castells sind ein wichtiger Bestandteil der katalonischen Kultur und gehören bei vielen Fiestas rund um Barcelona unbedingt dazu. Castells sind Türme und Pyramiden aus Menschen und gehören seit 2010 sogar zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.

Erste schriftliche Belege für diesen Brauch stammen aus dem Jahre 1801, als zwei Gruppen von Menschenturmbauern in Wettstreit traten. Bis heute trainieren die sogenannten Castellers fleißig, um immer wieder neue, bis zu acht menschliche Stockwerke hohe Bauwerke mit verschiedenen Türmen und Pfeilern zu kreieren und zu realisieren. Begleitet wird der Bau dabei immer von Musik und volkstümlichen Tänzen. 

Die Fiesta El Colacho

DieFiesta El Colachomit ihrem Spektakel um El Colacho findet jedes Jahr im Mai oder Juni im Dorf Castrillo de Murcia unweit von Burgos statt. Der Colacho ist ein bunt gekleideter Mann, der eine Maske trägt und in einer Hand eine riesengroße Kastagnette und in der anderen Hand einen Stock mit einem stattlichen Pferdeschwanzhaarwedel hält.

Bei seinem Zug durch das Dorf wird er von seinen Atabaleros, seinen Helfern, Trommlern, Männern in dunkler Kleidung und mit schwarzen Umhängen, dem Pfarrer und dessen Ministranten begleitet. 

Ist der Colacho an der Kirche angekommen, erledigt er seine eigentliche Aufgabe. Auf einer Straße, die von der Kirche wegführt, sind nämlich mit Paradekissen und Blumen geschmückte Matratzen ausgelegt. Auf jeder der Matratzen liegen vier bis sechs Babys in festlichen Kleidern, die seit dem Auftritt des Colachos im vergangenen Jahr geboren wurden. Um keine Unfälle zu riskieren, zieht der Colacho seine Maske aus, legt die Kinder bei Bedarf noch zurecht und hüpft dann über die Babys. 

Dieser Brauch wird schon seit 1620 praktiziert und geht auf eine Sage aus dem Mittelalter zurück. Seinerzeit soll es den Bewohnern von Castrillo de Murcia gelungen sein, den Teufel El Colacho samt seinen Helfern aus der Kirche und aus dem Ort zu vertreiben.

Bei seinem Weg aus der Stadt soll der Teufel alles Unglück mitgenommen haben, darunter auch das Pech von den Kindern, über die er auf seinem Weg hinaus gesprungen war. Bis heute glauben die Bewohner fest daran, dass es den Babys Glück bringt und Pech von ihnen abwendet, wenn der Colacho über sie springt.     

Die Noche Vieja de Verano

Die Noche Vieja de Veranoist ein recht junger Brauch, der eigentlich aus der Not heraus entstanden ist. Wie jedes Jahr versammelten sich auch 1995 die Bewohner des Dorfes Valeria la Buena unweit von Valladolid in der Silvesternacht auf dem Marktplatz, um gemeinsam das alte Jahr zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen. 

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fegte aber ein so starkes Unwetter über das Dorf, dass sich die Bewohner in ihre Häuser flüchten mussten und statt ausgelassen zu feiern, ohne Strom und Wasser im Dunkeln saßen. Die Bewohner wollten sich damit nicht abfinden und beschlossen kurzerhand, das entgangene Silvesterfest im Sommer einfach nachzufeiern. Nachdem die Party ein Riesenerfolg war, wurde die Tradition beibehalten. 

Seitdem wird nun also immer am ersten Sonntag im August eine Silvesterparty gefeiert und zwar nicht nur mit Musik und Tanz, sondern auch mit dem traditionellen Trauben-Essen um Mitternacht.    

Die Rompida de la Hora

Die Rompida de la Horaist eine der vielen Traditionen rund um das Osterfest. Generell feiern die Spanier Ostern im ganzen Land sehr ausgiebig, aber in Calanda gibt es eine Besonderheit. Schlag zwölf Uhr machen sich am Karfreitag unzählige Trommler in Gruppen auf den Weg, um ohne Pause 24 Stunden lang trommelnd durch die Stadt zu ziehen. 

Begegnen sich zwei oder mehrere Trommlergruppen, wird eine Schlacht ausgetragen, die erst dann endet, wenn alle Trommler einen gemeinsamen Rhythmus gefunden haben. Danach ziehen die Gruppen wieder ihrer Wege, bis sie auf die nächsten Trommler treffen und die nächste Trommelschlacht beginnt. 

Dieser Fiesta-Brauch hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und praktisch jeder, der eine Trommel oder ein anderes Rhythmusinstrument hat, darf mitmachen.

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Thema: Busreise-Klassiker Spanien – einige der lustigsten Bräuche bei Fiestas

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