Erste-Hilfe-Massnahmen bei einem Skiunfall

Per Bus in den Skiurlaub:

die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Skiunfall  

Per Bus in den Skiurlaub zu fahren, ist überaus beliebt und ein fester Bestandteil im Winterreiseprogramm der Busveranstalter. Angesteuert werden dabei die verschiedensten Skigebiete, so dass für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel der richtige Skiurlaub zu finden ist. 

Dabei ist es für die Reisegäste auch überaus praktisch, mit dem Bus in den Skiurlaub zu fahren, denn der Bus bringt die Gäste samt Gepäck und Ausrüstung sicher an den Urlaubsort und die teils mühsame Fahrt durch glatte, schneereiche und kalte Winterlandschaften mit dem eigenen Auto entfällt.

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Getrübt werden kann die Urlaubsfreude jedoch dann, wenn es zu einem Skiunfall kommt. Volle Pisten, schnelle Abfahrten, das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten und nicht zuletzt auch Alkohol sorgen immer wieder dafür, dass es zu Stürzen und Zusammenstößen kommt. Unfälle und Stürze in der winterlichen Hochsaison lassen sich aber nur bedingt vermeiden. 

Daher ist es umso wichtiger, sich im Fall eines Unfalls richtig zu verhalten, um weitere Zusammenstöße und schlimmere Folgen zu verhindern. 

Der wichtigste Tipp dabei ist, ruhig zu bleiben, denn panische oder unüberlegte Handlungen helfen niemandem weiter und können die ganze Situation noch zusätzlich verschlimmern. Übrigens gilt auch auf der Skipiste, dass eine Pflicht zur Hilfeleistung besteht und sich jemand, der einen Unfall sieht und einfach weiterfährt, strafbar macht. 

Hier nun also die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen
bei einem Skiunfall in der Übersicht:

1. Unfallstelle sichern

Um zu verhindern, dass es zu weiteren Zusammenstößen kommt, ist es sehr wichtig, die Unfallstelle zu sichern, denn die schwersten Verletzungen passieren meist dadurch, dass ein Skifahrer in einen auf der Piste liegenden Skifahrer hinein fährt. 

Zur Markierung der Unfallstelle werden die Skier etwa fünf bis zehn Meter oberhalb der Unfallstelle über Kreuz in den Schnee gesteckt. Auf diese Weise sind die anderen Skifahrer frühzeitig gewarnt und können die Stelle entsprechend weiträumig umfahren. 

2. Unfallopfer sichern und Hilfe holen

Je nachdem, an welcher Stelle der Skiunfall passiert ist, kann es sinnvoll sein, das Unfallopfer an den Pistenrand zu bringen. Dies ist vor allem an engen Stellen, in einem unübersichtlichen oder sehr steilen Gelände und an Stellen, die mit sehr hohen Geschwindigkeiten gefahren werden, der Fall. 

Besser ist es dann, den gestürzten Fahrer an den Pistenrand oder an eine gut sichtbare Stelle zu bringen, um weitere Zusammenstöße zu vermeiden. Dies gilt allerdings nur dann, wenn der Fahrer keine Kopf-, Nacken- oder Rückenverletzungen erlitten hat, denn solche Verletzungen könnten durch unkontrollierte Bewegungen verschlimmert werden.

Zur Grundausstattung beim Skifahren sollte zudem immer ein Handy gehören, denn nur so kann schnell und sicher professionelle Hilfe geholt werden. Wichtig beim Notruf ist, genau anzugeben, wo sich die Unfallstelle befindet, wann der Unfall passiert ist, wie viele Personen betroffen sind und welche Verletzungen vorliegen. Zudem sollten Name und Handynummer angegeben werden, um bei Rückfragen erreichbar zu sein. 

Ist kein Handy zur Hand, kann das Liftpersonal um Hilfe gebeten werden. Dieses ist normalerweise gut ausgebildet und kann Rettungsmaßnahmen ergreifen, das Unfallopfer zur nächsten Liftstation bringen und bei Bedarf professionelle Hilfe anfordern. Sinnvoll ist außerdem, einen anderen Skifahrer um Hilfe zu bitten. Dieser kann dann Rettungskräfte benachrichtigen und das Unfallopfer muss nicht alleine an der Unfallstelle zurückbleiben.  

3. Erste Hilfe leisten

Die erste und wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme besteht darin, das Unfallopfer anzusprechen. Reagiert das Unfallopfer, kann es entsprechend auch angeben, ob es Hilfe braucht und wo es sich verletzt hat. Reagiert das Unfallopfer nicht, müssen zunächst die Vitalzeichen überprüft werden.

Sind keine Atmung und kein Puls vorhanden, muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen in Form einer Herzdruckmassage und einer Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen werden. Sind Vitalzeichen vorhanden, ist der gestürzte Fahrer jedoch bewusstlos, sollte er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dazu werden zunächst die Skier ausgezogen und der Verletzte plan auf den Rücken gelegt.

Anschließend wird das Bein, das weiter entfernt ist, angewinkelt und der korrespondierende Arm mit der Handfläche nach oben über die Brust gelegt. Dann wird der Verletzte in Richtung Helfer auf die Seite gezogen, seine obere Hand unter seinen Kopf gelegt und das obere Bein rechtwinkelig ausgerichtet. 

Um sicherzustellen, dass die Atemwege frei sind, wird der Kopf abschließend leicht nach hinten geneigt.   

4. Warmhalten

Liegt ein Unfallopfer längere Zeit bewegungslos im nassen und kalten Schnee, ist dies nicht nur unangenehm, sondern kann im schlimmsten Fall zu Erfrierungen führen. Wichtig ist daher, das Unfallopfer zu wärmen, beispielsweise mit der eigenen Skijacke. Noch besser wäre es natürlich, wenn eine Rettungsdecke zur Hand wäre. 

Diese nimmt zusammengefaltet kaum Platz ein und sollte daher vor allem bei längeren Skitouren mitgenommen werden. Die Rettungsdecke wird mit der goldenen Seite nach unten auf den Boden gelegt, mit der silbernen Seite wird das Unfallopfer dann zugedeckt.  

5. Verhalten bei Verletzungen

Die häufigsten Verletzungen bei Skiunfällen betreffen die Knie, die Unterschenkel, die Schultern und die Oberarme. Bei Knochenbrüchen, Stauchungen und Prellungen ist wichtig, die Stelle zu kühlen. Dadurch wird eine starke Schwellung verhindert und der Schmerz etwas betäubt. 

Bei sichtbaren Brüchen ist eine Ruhigstellung der Gliedmaße sinnvoll, ansonsten sollte die Stelle gekühlt und hoch gelagert werden bis professionelle Hilfe eintrifft.  Recht häufig treten auch Schnittwunden auf, die durch die Kanten von Skiern und Snowboards oder auch durch Eisplatten hervorgerufen werden können. Schnittwunden sind leicht zu erkennen, weil das rote Blut im weißen Schnee gut sichtbar ist. 

Allerdings müssen Schnittwunden recht schnell verbunden werden, um größere Blutverluste zu verhindern. Bei offenen, tiefen Wunden an Beinen oder Armen wird die Blutung gestoppt, indem ein Schal oder ein Tuch fest oberhalb der Wunde umgebunden wird. Außerdem sollte die jeweilige Körperstelle immer hoch gelagert werden. Ist eine Schlagader betroffen, muss die Ader mit der Hand oder, falls vorhanden, mit einer sterilen Kompresse fest zugedrückt und umgehend Hilfe geholt werden. Häufig erleiden Verletzte auch einen Schock. 

Dieser ist daran zu erkennen, dass der Verletzte blass ist, friert, sein Puls rast, er Schweißausbrüche hat, seine Haut kalt ist, er orientierungslos wirkt und nur verzögert auf Ansprachen reagiert. Bei einem Schock sollte das Unfallopfer möglichst flach auf dem Rücken liegen, seine Beine können jedoch hoch gelagert werden. Zudem sollte sich der Verletzte möglichst wenig bewegen und auf keinen Fall aufstehen. In vielen Fällen helfen außerdem beruhigende Worte und Körperkontakt.

Bei Verletzungen des Kopfes, des Nackens oder des Rückens darf der Verletzte auf keinen Fall bewegt oder gedreht werden. Allerdings sollte der Verletzte gefragt werden, ob er seine Finger und seine Zehen bewegen kann oder diese zumindest spürt. Kann er seine Zehen bewegen, ist in den meisten Fällen kein Wirbel gebrochen. Trotzdem muss der Verletzte liegen bleiben und warmgehalten werden, bis professionelle Hilfe kommt.

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Thema: Per Bus in den Skiurlaub – die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Skiunfall  

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