Tipps für eine Busreise nach Gent

Tipps für eine Busreise nach Gent  

Auch wenn die Hauptstadt Flanderns im Schatten von Touristenmagneten wie Brüssel, Brügge oder Antwerpen steht, gehört Gent zweifelsohne zu den schönsten Städten in Belgien. 

Die Mischung aus architektonischen Zeugen einer Zeit, in der die Stadt düstere Geschichte schrieb und das Stadtbild von Folterknechten und kämpfenden Rittern geprägt war, mit moderner Kunst, lebendiger Kultur und quirligem Flair verleiht der Stadt eine ganz besondere, einzigartige Atmosphäre. 

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Es kann sich also durchaus lohnen, Gent als Ziel für die nächste Städtebusreise auszusuchen. Spätestens dann stellt sich aber die Frage, welche der vielen Vorschläge, die in Reiseführern zu finden sind, tatsächlich halten, was sie versprechen. 

Natürlich hat jeder seinen eigenen Geschmack und seine eigenen Vorlieben, aber einige der schönsten und sehenswertesten Tipps für eine Busreise nach Gent stellt die folgende Übersicht in alphabetischer Reihenfolge vor: 

Die Kneipe Dulle Griet am Vrijdagmarkt

In Belgien werden über 500 verschiedene Biere gebraut und wer eine Kneipe oder ein Restaurant in Gent besucht, wird eine Bierkarte vorfinden, die problemlos mit einer umfangreichen Weinkarte in Deutschland mithalten kann. Dabei beschränkt sich die Vielfalt aber nicht nur auf die Biersorten selbst, sondern auch auf die Art und Weise, wie das Bier serviert wird. 

Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang hat die Kneipe Dulle Griet zu bieten. Wer hier ein Kwak bestellt, bestellt nicht einfach nur eines der berühmten ehemaligen Kutscherbiere aus Ostflandern. Vielmehr wird der Gast vom Kellner aufgefordert, einen seiner Schuhe auszuziehen, der anschließend in einen Metallkorb gelegt und begleitet von Glockengeläut an die Decke gezogen wird. 

Das Bier selbst wird dann in einem Glas serviert, das von der Form her an eine Eieruhr in einem Holzgestell erinnert. Hat der Gast ausgetrunken und seine Rechnung bezahlt, erhält er seinen Schuh wieder zurück. Der Grund für die Nummer mit dem Schuh ist übrigens ganz einfach, denn der Schuh dient als Pfand und soll verhindern, dass Gäste die edlen Biergläser als Andenken mitnehmen.  

Das ehemalige Galgenhäuschen auf dem Groentenmarkt

Früher war der Groentenmarkt ein Ort, von dem die meisten vermutlich hofften, niemals dort zu landen. Als in Gent der Galgen noch das wichtigste Strafmittel und jede Verurteilung öffentlich war, war das Galgenhäuschen auf dem Groentenmarkt nämlich der Ort, an dem die zum Tode Verurteilten auf ihre Hinrichtung warteten. 

Außerdem wurden hier auch Straftäter für alle Passanten sichtbar an den Pranger gestellt. Später wurde das Galgenhäuschen als sogenanntes Innereienhaus genutzt und wurde damit zu der Anlaufstelle für diejenigen, die auf die preiswerten Endprodukte der Schlachterei angewiesen waren, weil sie sich die Waren im benachbarten Fleischhaus nicht leisten konnten.

Heute ist das ehemalige Galgenhäuschen die kleinste Kneipe in Gent, in der Gäste bei einem leckeren Bier einen tollen Blick auf den Groentenplatz genießen können. Im Gewölbekeller des Gebäudes wiederum ist ein Restaurant untergebracht. 

Der Pieter Vanderdoncktdoorgang 

Der Pieter Vanderdoncktdoorgang ist ein kleines, historisches Sträßchen und gehört zum geschützten historischen Erbgut Gents. Der Durchgang ist ein herrlicher Zeitzeuge für die besondere Stadtarchitektur in längst vergangenen Zeiten, aber neben dem kulturellen Aspekt gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb sich ein Besuch lohnt. 

So finden sich in dem kleinen Sträßchen zahlreiche Fenster, hinter denen sehr leicht bekleidete Frauen lächelnd auf Kunden warten. Wer Einheimische nach dem Pieter Vanderdoncktdoorgang fragt, wird in den meisten Fällen aber vermutlich keine Antwort bekommen.

Dies liegt daran, dass die wenigsten das Sträßchen unter seinem eigentlichen Namen kennen. In Gent nennen die Bewohner den Durchgang nämlich das Glazen Straatje, zu deutsch die gläserne Straße.  

Die St.-Michielsbrug

Zu den schönsten und absoluten Pflichtpunkten auf dem Besichtigungsprogramm bei einem Besuch von Gent gehört die St.-Michielsbrug im Herzen der Stadt. Wer auf dieser Brücke steht, hat einen herrlichen Blick auf nahezu alle Attraktionen, die die Stadt zu bieten hat. So sind beispielsweise die Türme der St.-Niklaas-Kirche, der Belfert und der Sint-Baafs-Kathedrale zu sehen. 

Wer sich ein Stückchen weiter dreht, entdeckt die Burg Gravensteen und noch ein Stückchen weiter taucht das ehemalige Dominikanerkloster Pand auf. Die Brücke wurde zwischen 1905 und 1909 erbaut, ist selbst also noch gar nicht so alt.

Früher führte hier eine Drehbrücke über den Fluss. Nachdem direkt neben der Brücke aber das Postgebäude eröffnet wurde, war die Drehbrücke dem Zustrom der Menschen nicht mehr gewachsen. Also wurde die Drehbrücke abgerissen und an ihrer Stelle die prächtige St.-Michielsbrug errichtet, die mittlerweile unter Denkmalschutz steht. 

Das Werregarenstraatje

Die Bewohner und Stadtväter von Gent sind ganz offensichtlich kreativ, aufgeschlossen und Freunde moderner, bunter Kunst. Deutlich wird dies am Werregarenstraatje, einer kleinen Straße, die für Graffiti-Künstler freigegeben wurde. Bewaffnet mit bunten Sprays dürfen sich die Straßenkünstler hier nach Herzenslust austoben. 

Dabei erweist sich die Idee als Glücksgriff für alle Seiten. Die Künstler können ihrer Kunst nachgehen und ihr Können im öffentlichen Raum ganz legal unter Beweis stellen. Gleichzeitig bleiben die historischen und teils aufwändig renovierten Gebäudefassaden von ungewollten, bunten Bildern verschont.

Die Besucher wiederum können Kunstwerke bestaunen, die einen herrlichen Kontrast zu der altehrwürdigen Umgebung bilden und ganz nebenbei durch die ständigen Veränderungen einer herkömmlichen Wechselausstellung echte Konkurrenz machen.

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