Wie geht „Slow Travel“?

Wie geht „Slow Travel“?

Heutzutage ist die nächste Inspirationsquelle nur wenige Klicks entfernt und auch von vielen Orten trennt uns nur eine kurze Flugreise. Das Gegenstück dazu heißt „Slow Travel“. Wir erklären, was es mit dem langsameren Reisen auf sich hat und warum es sich lohnt, diese Reiseart einmal auszuprobieren!

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Wie geht Slow Travel

„Slow Travel“ als Trend

Im Zeitalter der Globalisierung ist es fast schon normal geworden, für einen zweiwöchigen Urlaub um die halbe Welt zu jetten oder sich für einen Tagestrip auf den Weg nach London, Paris oder Rom zu machen.

Die Follower in den sozialen Netzwerken sind digital immer mit dabei, und anstelle von Entspannung scheint es in erster Linie darum zu gehen, möglichst viele Orte abzuklappern, um den Account mit tollen Fotos zu füllen.

In dieser Form zu reisen, kann sehr anstrengend sein und ist zudem alles andere als ökologisch.

Kein Wunder, dass Gegenbewegungen aufkommen. Eine davon ist „Slow Travel“. Beim langsamen Reisen geht es darum, Orte wieder bewusst wahrzunehmen.

Wir sehen vielleicht weniger, erleben dafür aber mehr und können im besten Fall den ökologischen Fußabdruck klein halten. Letztlich steht die Entschleunigung auf allen Ebenen im Vordergrund. Das ist nicht nur nachhaltig für die Umwelt, sondern auch für uns selbst.

Bei „Slow Travel“ zählt die Einstellung

Mit langsamerem Reisen ist nicht gemeint, dass wir viel Geld ausgeben müssen, um Meditation und Yoga in einem erstklassigen Wellnesshotel zu genießen oder in einem Luxushotel auf einer einsamen Alm zur Ruhe zu kommen.

„Slow Travel“ ist nicht an einen bestimmten Reisestil geknüpft. Es geht auch nicht ums Budget. Was zählt, ist die Einstellung.

Die Grundidee ist, bewusster zu reisen. Das fängt schon mit der Entscheidung für das Reiseziel an. Wir sollten uns ganz gezielt überlegen, wohin die Reise gehen soll.

Muss es wirklich wieder ein klassisches Touristenziel sein, das ohnehin überlaufen ist und oft mehr verspricht, als es hält? Oder kann es nicht ein Ort sein, der weniger bekannt ist und ermöglicht, etwas nur für uns zu entdecken?

Weiter geht es mit der Wahl des Verkehrsmittels. Statt in den Flieger zu steigen, der zwar schnell ist, aber die Umwelt belastet, ist es vielleicht möglich, den Zielort mit dem Bus, der Bahn oder dem Fahrrad zu erreichen.

Auf diese Weise wird schon die Anreise zu einem Erlebnis, bei dem wir die Umgebung wahrnehmen und erste Eindrücke für uns sammeln.

Qualität statt Quantität

Inzwischen haben wir fast schon keine andere Wahl, als unsere Freunde und Bekannten digital mit in den Urlaub zu nehmen. „Picture or it didn’t happen“ ist längst zu einem Standardspruch geworden.

Dadurch kommt schnell das Gefühl auf, dass wir möglichst viele Orte besuchen und eindrucksvolle Beweisbilder schießen müssen, damit jeder sehen kann, wie viel Tolles wir erlebt haben.

Aber schon im Alltag sind wir unzähligen Reizen und Impulsen ausgesetzt. Das Leben wird gefühlt immer schneller. Wäre es da nicht schön, wenigstens im Urlaub den Pause-Knopf zu drücken?

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Genau hier setzt die „Slow Travel“-Bewegung an. Es geht nicht um möglichst viele Eindrücke, sondern um mehr Achtsamkeit. Das Ziel ist Qualität und nicht Quantität.

Wie wir das Ganze umsetzen, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Am Ende zählt nur, dass wir innere Ruhe finden. Das kann beim Relaxen am Strand, beim Wandern in den Bergen, aber genauso auch in einem Appartement mitten in der Großstadt sein, von dem aus wir die Stadt fernab des Tourismus so erleben wie die Einheimischen.

Wichtig dabei ist, dass wir den Moment genießen, uns auf den Augenblick einlassen und offen für Begegnungen bleiben. Gleichzeitig sollten wir den Gedanken daran, wie wir das alles am besten in einem Foto festhalten können, ausblenden.

Wie geht Slow Travel (1)

Bewusst und nachhaltig

„Slow Travel“ bedeutet nicht, nichts oder nur sehr wenig zu machen, sondern die Dinge, die wir machen, bewusst zu tun. In diesem Sinne versteht sich das „langsam“ nicht als eine Geschwindigkeitsangabe.

Stattdessen ist damit eine Einstellung gemeint, die dazu beitragen soll, dass wir die Reise richtig und intensiv wahrnehmen können.

Das beginnt schon mit Kleinigkeiten. Statt zum Beispiel ein Erfrischungsgetränk mitzunehmen und nebenbei auf dem Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit zu trinken, können wir uns einen Moment lang hinsetzen und die Erfrischung bewusst genießen.

Aber genauso kann es auch etwas Großes sein, etwa ein Urlaub mit Digital-Detox oder sogar ein Aufenthalt im Schweigekloster.

Wenn wir damit aufhören, ständig nach neuem Input zu suchen, und uns stattdessen einfach treiben lassen, entsteht Raum für Inspiration und Entspannung. Das möchte „Slow Travel“ erreichen. Natürlich ist es nicht immer leicht, sich der alltäglichen Reizüberflutung zu entziehen.

Doch wenn wir es versuchen, einfach einmal ein paar Gänge herunterschalten und uns von der Sorge lösen, wir könnten etwas verpassen, lohnt es sich garantiert.

Mit dieser Einstellung wird eine Reise oft auf allen Ebenen nachhaltig. Das gilt für uns persönlich, weil wir unsere Akkus wirklich wieder aufladen können, statt noch mehr Energie aufzubringen. Aber auch die Umwelt profitiert.

Denn wenn nicht mehr im Vordergrund steht, möglichst alle bekannten Hotspots zu sehen, können wir uns Ziele aussuchen, die wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder sogar zu Fuß erreichen können.

Abseits des Massentourismus zu verreisen, bedeutet oft auch einen nachhaltigeren Konsum, weil wir vermehrt lokale Produkte einkaufen.

So führt „Slow Travel“ auch dazu, dass wir unser Reiseziel aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben, der Standard-Touristen oft verwehrt bleibt.

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Martin Schuster -Reisekaufmann, Timo Kropp - Reiseveranstalter und Marie Kusche - freiberufliche Reisejournalistin und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Busreisen, Urlaub, Reisezielen und Sehenswürdigkeiten.

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