Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 1. Teil

Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 1. Teil

Klimakrise, Umweltverschmutzung oder mit Hotels zugepflasterte Urlaubsorte sind nur drei Beispiele für Gründe, die bei immer mehr Menschen den Wunsch wecken, alternative Reisearten zu finden. In einem zweiteiligen Beitrag geben wir Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus!

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Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 1. Teil

Was bedeutet nachhaltiger Tourismus?

Nachhaltiger Tourismus, der auch als sanfter Tourismus oder Ökotourismus bezeichnet wird, zielt in erster Linie darauf ab, die nachteiligen Auswirkungen des Reisens auf ein Minimum zu begrenzen.

Dabei werden sowohl ökologische als auch soziokulturelle Faktoren berücksichtigt. Es geht also zum Beispiel um die Verschmutzung, die Verkehrsmittel verursachen, oder um die wirtschaftliche und soziale Verdrängung der einheimischen Bevölkerung.

Bei den meisten Definitionen von nachhaltigem Tourismus stehen drei Hauptpunkte im Fokus:

  • Naturschäden vermeiden

  • Natur intensiv erleben

  • Sich an die Kultur des Ziellandes anpassen

Mit Ausrichtung auf unberührte Natur, Nachhaltigkeit, ein Miteinander mit den Menschen vor Ort und eine Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Zustände in den Reiseländern versteht sich der sanfte Tourismus als alternatives Modell zum Massentourismus.

Allerdings zielt der nachhaltige Tourismus nicht nur darauf ab, die Zustände in den Zielländern zu verbessern. Vielmehr möchte er auch erreichen, dass das Reiseerlebnis als solches zu einer nachhaltigeren und interessanteren Erfahrung wird.

Drei Beispiele für nachhaltige Reiseziele

Sanfter Tourismus kann bedeuten, mit einem möglichst umweltschonenden Verkehrsmittel zu reisen, in nachhaltig geführten Ferienunterkünften zu übernachten oder ökologische Themenwanderwege zu nutzen.

Für Urlauber, die sich für nachhaltigen Tourismus interessieren, haben wir drei konkrete Reiseziel-Tipps:

  1. Werfenweng in Österreich

Im österreichischen Tennengebirge, unweit von Salzburg gelegen, ist Werfenweng für das sogenannte Samo-Konzept bekannt. Samo ist das Kürzel für sanfte Mobilität. Touristen können mit ihrem eigenen Fahrzeug anreisen, es parken und vor Ort dann auf Elektro-Autos, E-Scooter oder Segways umsteigen.

In der Wintersaison stehen außerdem an vielen Stellen Langlaufski bereit, die ohne Zusatzkosten ausgeliehen werden können. Dieses Konzept wird inzwischen auch in Frankreich und in Slowenien erprobt.

  1. Nordseeinsel Juist

Die ostfriesische Insel Juist hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 CO2-neutral zu sein. Schon jetzt werden die touristischen Angebote deshalb entsprechend umgestaltet.

Hotels bieten dafür zum Beispiel immer öfter Pauschalreisen mit Bus und Bahn an und Restaurants erweitern ihre Speisekarten um vegetarische und vegane Menüs. Die Nutzung von Autos ist auf der Insel ohnehin untersagt.

  1. Schweden

Obwohl es von Deutschland aus bis Schweden ein deutlich längerer Weg ist als an die Nordsee oder nach Österreich, gestaltet sich die Anreise mit der Bahn oder dem Fernbus bequem und unkompliziert.

Außerdem gibt es ein Qualitätssiegel für Ökotourismus namens Naturens Bästa. Dieses Siegel erhalten Unterkünfte, Ausflugsziele und Tagestouren, die den Anforderungen des nachhaltigen Tourismus gerecht werden. Urlauber können so sehr einfach passende Angebote finden.

Welche Rolle wird nachhaltiger Tourismus künftig spielen?

Dass es sehr wichtig ist, dass in Zukunft mehr alternative Tourismus-Formen erarbeitet und angeboten werden, wird spätestens beim Blick auf die Statistiken klar. Denn Reisende fahren nicht nur immer häufiger in den Urlaub, sondern nutzen dafür zunehmend klimaschädliche Verkehrsmittel wie das Flugzeug.

Kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie verzeichnete die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) im Jahr 2019 mit weltweit 1,46 Milliarden grenzüberschreitenden Reiseankünften einen Höchststand.

Im selben Jahr meldete die Flugindustrie mit 42 Millionen Passagierflügen ebenfalls einen Rekord. Während Corona gingen die Zahlen zwar zurück, doch inzwischen nähern sie sich wieder den Werten vor der Pandemie an. Auch in Deutschland steigt die Reiselust stetig.

So verreisen gut 55 Millionen Deutsche mindestens einmal pro Jahr länger als fünf Tage und nehmen dabei oft den Flieger.

Dass der stetig wachsende Massentourismus nicht ohne Folgen für die Umwelt und die Menschen bleibt, steht längst fest. Der World Wide Fund For Nature (WWF) geht davon aus, dass fünf Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aufs Konto des globalen Tourismus gehen, der damit einen entsprechenden Anteil an der Erderwärmung hat.

Dort, wo sich besonders viele Touristen aufhalten, ist der Massentourismus außerdem für weitere Folgen mitverantwortlich. Dazu zählen Probleme bei der Entsorgung von Müll und Abwasser, fehlender Wohnraum für Einheimische und die Beschädigung oder gar Zerstörung von Flora und Fauna.

Es ist nicht zu erwarten, dass Menschen in Zukunft weniger reisen werden. Das wäre auch der falsche Ansatz. Entscheidend wird vielmehr sein, wie nationale und internationale Reisen mit Umweltschutz, Nachhaltigkeit und sozialer Teilhabe vereinbart werden können.

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Und an dieser Stelle kann der sanfte Tourismus ein wegweisendes Konzept sein.

Ist klimaneutrales Reisen möglich?

Wer mit motorisierten Transportmitteln längere Strecken zurücklegt, verursacht automatisch Emissionen. Doch weiter entfernte Ziele anders zu erreichen, ist kaum möglich.

In der Praxis ist ein komplett klimaneutrales Reisen deshalb letztlich nicht machbar. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den ökologischen Fußabdruck zumindest klein zu halten.

Dazu gehören unter anderem Reisen mit dem Fahrrad, dem Bus oder der Bahn, das Nutzen von naturnahen und ökologischen Unterkünften oder das Zurückgreifen auf vegetarische und vegane Angebote.

Eine weitere Option ist, die mit motorisierten Verkehrsmitteln zurückgelegten Reisekilometer zu kompensieren.

Die Emissionen, die durch das Reisen verursacht wurden, werden dabei durch Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen, so zum Beispiel mittels sogenannter Emissionsminderungsgutschriften oder Spenden an Klimaschutzprojekte.

Zu den zentralen Bausteinen vom sanften Tourismus gehören nachhaltige Unterkünfte, umweltfreundliche Transportmittel und die sogenannte Staycation. Darum kümmern wir uns im 2. Teil.

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Martin Schuster -Reisekaufmann, Timo Kropp - Reiseveranstalter und Marie Kusche - freiberufliche Reisejournalistin und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Busreisen, Urlaub, Reisezielen und Sehenswürdigkeiten.

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