Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 2. Teil

Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 2. Teil

Einerseits freuen sich viele auf ihren wohlverdienten Urlaub. Sie möchten reisen, um vom Alltag abzuschalten, neue Länder und Kulturen kennenzulernen und ihren Horizont zu erweitern. Andererseits bleibt der Massentourismus für die Reiseziele und für die Umwelt nicht ohne Folgen. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach alternativen Reisearten wächst. Ein wichtiges Konzept dabei ist der nachhaltige oder auch sanfte Tourismus.

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Infos und Tipps zu nachhaltigem Tourismus, 2. Teil

In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps zum Thema zusammengestellt.

Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, was nachhaltiger Tourismus genau bedeutet, welche Rolle er künftig spielen wird und inwiefern es überhaupt möglich ist, klimaneutral zu reisen.

Hier ist der 2. Teil!:

Nachhaltige Unterkünfte

Ein wesentlicher Baustein von nachhaltigem Tourismus sind Unterkünfte, die ökologische und soziale Grundprinzipien erfüllen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze.

Öko-Hotels stellen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit in den Mittelpunkt. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind darauf ausgerichtet.

Eine schonende Nutzung von Ressourcen, das Einhalten ökologischer Standards bei der Einrichtung, dem Service und der Bewirtung sowie Arbeitsabläufe, die an soziale Vorschriften angepasst sind, gehören dazu.

In Bio-Hotels gibt es nur Produkte aus biologischem Anbau. Das betrifft meist neben dem Bewirtungsbereich auch die Kosmetika, die das Hotel zur Verfügung stellt, und die verwendeten Papierarten im Bad, der Küche und dem Büro.

Der Strombedarf wird ebenfalls komplett oder zumindest überwiegend aus erneuerbaren Energien gedeckt. Vegane Hotels wiederum verzichten in sämtlichen Bereichen auf die Verwendung von tierischen Produkten.

Für nachhaltigen Tourismus müssen es aber nicht unbedingt Öko-, Bio- oder vegane Hotels sein. Denn nachhaltiges Reisen und umweltfreundliches Wohnen können vor allem dort einfach realisiert werden, wo die Touristen ohnehin schon einen sehr naturnahen Urlaub verbringen und gleichzeitig umweltschonend untergebracht sind.

Ein Beispiel dafür sind Bauernhöfe. Auf einem Bauernhof kommt der Urlauber in den Genuss von frischen, gesunden, lokalen und saisonalen Nahrungsmitteln. Er kann die heimischen Tiere und die Umwelt kennenlernen und erfährt viel über das Leben auf einem Bauernhof.

Ein weiteres Konzept, das sich zunehmend verbreitet, ist das sogenannte Bio- oder Öko-Camping. Entsprechende Campingplätze nutzen saubere Energie und haben Zeitschaltuhren in den sanitären Einrichtungen und bei den Klimaanlagen.

Sie achten auf Mülltrennung und versuchen, das Abwasser zu reduzieren. Der Laden auf dem Campingplatz bietet ökologische Lebensmittel an.

Oft beteiligen sich die Betreiber auch aktiv an Naturschutz- oder Tierschutzprojekten, an denen die Gäste während ihres Aufenthalts mitwirken können.

Klimafreundliche Verkehrsmittel

Umweltfreundliches Reisen geht zwangsläufig damit einher, seltener mit dem Flugzeug in Urlaub zu fliegen. Denn auch kurze Flugreisen verursachen viel CO2 und Passagierflugzeuge schneiden im Vergleich mit Bus und Bahn schlecht ab.

Auch das Auto hat keine besonders gute CO2-Bilanz. Nachhaltiger Tourismus eignet sich deshalb vorrangig für Reiseziele, die mit Bus und Bahn, dem Fahrrad oder zumindest dem Auto zu erreichen sind.

Die mit Abstand umweltfreundlichste Variante sind Reisen mit der Bahn. Schon jetzt weisen Züge eine gute Klimabilanz auf und viele Bahnunternehmen in Europa arbeiten daran, noch klimafreundlicher zu werden. Auch die Palette an Angeboten für Pauschalreisen, die die Bahnfahrt, die Unterkunft und Aktivitäten vor Ort umfassen, wächst stetig.

Urlaubsreisen mit dem Bus sind schon lange etabliert. Wanderurlaub in den Bergen, Badeurlaub am Meer, Rundreisen oder Städtereisen lassen sich gleichermaßen gut mit dem Bus realisieren.

Die Busreiseveranstalter haben zudem Reisen für bestimmte Gruppen wie Singles, Familien oder Senioren im Angebot. Es sollte sich also für jeden etwas Passendes finden lassen.

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Abgesehen vom Aspekt der Nachhaltigkeit bieten Reisen mit Bus oder Bahn aber noch weitere Vorteile. Die oft langwierigen Hürden am Flughafen wie der Check-in, die Passkontrolle oder die Gepäckausgabe fallen weg.

Während der Fahrt kann der Urlauber die vorbeiziehenden Landschaften genießen und kommt ganz entspannt an seinem Ziel an. Und wer vor Ort flexibel bleiben und sein eigenes Programm zusammenstellen will, kann das inzwischen gut ausgebaute Streckennetz der Fernbusse nutzen.

Besonders umweltfreundlich ist ein Fahrradurlaub. Er erfordert allerdings eine gute Planung. Dazu gehört, das geeignete Reiseziel auszusuchen, die benötigte Ausstattung zusammenzustellen und die Übernachtungen zu organisieren. Wichtig ist außerdem, die Route richtig festzulegen.

Ein geübter und trainierter Radfahrer kann problemlos 100 Kilometer pro Tag zurücklegen.

Wer hingegen nur selten mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte die Tagesdistanzen deutlich kürzer wählen und genug Pausen einplanen.

Die Staycation

Statt Urlaub woanders entwickelt sich auch die sogenannte Staycation zu einer immer beliebteren Variante. Der Begriff Staycation setzt sich aus den englischen Vokabeln „stay“ für „bleiben“ und „vacation“ für „Urlaub“ zusammen und meint nichts anderes, als das Zuhause zum Urlaubsort zu machen.

Einfach nur nicht wegzufahren, reicht aber nicht aus. Denn auch bei der Staycation soll Urlaubsstimmung aufkommen und ein deutlicher Unterschied zum normalen Alltag erkennbar sein.

Dazu kann der Urlauber Kurzausflüge machen, indem er zum Beispiel im Grünen wandern geht, einen Tag am nahegelegenen Badesee verbringt oder im Park picknickt. Der Besuch einer Ausstellung, eines Museums oder einer örtlichen Sehenswürdigkeit sorgt ebenfalls für eine schöne Abwechslung.

Kulinarische Highlights kann der Urlauber setzen, indem er über den Wochenmarkt schlendert, in einem besonderen Restaurant essen geht oder daheim eine Mahlzeit kocht, die sonst nicht auf seinem Speiseplan steht.

Was die Staycation aber in erster Linie ausmacht, ist, das eigene Zuhause auf neue Art zu erkunden und zu sehen. So kann der Urlauber zum Beispiel ganz früh morgens eine Radtour machen oder in Viertel spazieren, in denen er sonst nicht unterwegs ist.

Wie bei einem Urlaub an einem anderen Ort geht es also letztlich darum, zu entspannen und gleichzeitig Neues zu entdecken, und das Ganze auf umweltfreundliche Art.

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Martin Schuster -Reisekaufmann, Timo Kropp - Reiseveranstalter und Marie Kusche - freiberufliche Reisejournalistin und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zu Busreisen, Urlaub, Reisezielen und Sehenswürdigkeiten.

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