Busreise-Klassiker: die wichtigsten Fakten zum Oktoberfest
Es gibt eine Reihe von Busreisen, die jedes Jahr mit großem Erfolg stattfinden und somit zu den Klassikern gehören. Dabei muss es sich jedoch nicht immer um Urlaubsreisen nach beispielsweise Spanien oder in die Toskana handeln und es müssen auch nicht immer Städtereisen nach Paris, London oder Rom sein.
Ein echter Busreise-Klassiker ist auch das Münchener Oktoberfest. Im Ausland ist das Oktoberfest in erster Linie als riesengroßes Bierfest bekannt und auch hierzulande steht es vor allem für Spaß, gute Laune und Unterhaltung.
Die wenigsten wissen jedoch, was es ursprünglich mit dem Oktoberfest auf sich hatte, weshalb das Oktoberfest schon im September stattfindet oder welche Kriterien ein Wirt erfüllen muss, um teilnehmen zu können.
Pünktlich zum Beginn des Oktoberfestes hier daher die wichtigsten Fragen
und interessantes Fakten rund um den Busreise-Klassiker:
Inhalt
Weshalb wird das Münchener Oktoberfest gefeiert?
Am 12. Oktober 1810 heiratete Kronprinz Ludwig von Bayern Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Der recht spendable Kronprinz veranstaltete eine fünftägige Feier, zu der er nicht nur den Adel, sondern auch das bürgerliche Volk einlud.
Es gab ein kostenloses Hochzeitsessen, die Häuser waren reichlich geschmückt, es wurde musiziert und unterschiedliche Garden und Schützengesellschaften zogen mit Paraden durch die Stadt. Schon damals kam daher der Begriff Volksfest auf. Den feierlichen Abschluss sollte das Hochzeitsrennen bilden, ein Pferderennen, das an die Turniere des Mittelalters erinnern sollte.
Die Idee zu dem Hochzeitsrennen stammte von Andreas von Dall’Armi, einem Bankier und Major der Kavallerie. Für das Pferderennen wurde als Rennbahn eine Wiese zwischen dem neuen Spital und dem Dorf Sendling angelegt, die zu Ehren der Braut den Namen Theresens Wiese erhielt. Anlässlich der Feierlichkeiten rund um die Hochzeit versammelten sich dort rund 30.000 Bürger und verfolgten das Rennen.
Nachdem das Königshaus festgestellt hatte, dass sich das Fest positiv auf die Stimmung im Volke ausgewirkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt hatte, beschloss König Maximilian I. Joseph von Bayern das Volksfest gleich im nächsten Jahr zu wiederholen. Damals lud er jedoch auch die Bauern ein. 1819 ließ der König das Pferderennen dann zum jährlichen Nationalfest erklären. Bis heute wird das Oktoberfest gefeiert und findet nach wie vor auf der Theresienwiese statt, wenn auch in etwas abgewandelter Form.
Warum findet das Oktoberfest schon im September statt?
Nachdem sich das Volksfest etabliert hatte und zu einem festen und äußerst beliebten Termin im Kalender geworden war, stellte man fest, dass der Altweibersommer für die Feierlichkeiten besser geeignet wäre. Laut Bauerkalender versprach der Altweibersommer nämlich eine angenehm warme Witterung.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Oktoberfest daher in den September vorverlegt. Vermutlich um den Bezug zur königlichen Hochzeit im Oktober nicht ganz zu verlieren, wurde die Wiesnzeit verlängert und endet seitdem am ersten Wochenende im Oktober.
In diesem Jahr findet das Oktoberfest vom 18. September bis zum 4. Oktober statt, der Termin für das nächste Jahr ist vom 17. September bis zum 3. Oktober 2011.
Wie wird das Oktoberfest eröffnet?
Die Wiesn beginnt seit 1879 mit dem Einzug der Wiesenwirte, seit 1887 zogen Wirte und Schausteller gemeinsam aus der Stadtmitte bis vor die Tore auf dem Festplatz. Seinerzeit lag die Theresienwiese noch außerhalb der Stadt und auf den feierlich geschmückten Ochsen- und Pferdegespannen befanden sich die Bierfässer.
Blaskapellen in Trachten begleiteten den Zug mit der passenden Marschmusik. Heute führen der jeweils amtierende Münchner Oberbürgermeister und das Münchner Kindl den Festzug an, der traditionsgemäß im Schottenhamelzelt endet. Schottenhamel ist seit 1867 mit einem Zelt auf dem Oktoberfest vertreten und die zweitälteste Bierdynastie auf der Wiesn.
In dem Zelt sticht seit 1950 der Oberbürgermeister das erste Bierfass an und eröffnet das Oktoberfest dann mit den Worten „O´zapft is!“. Gleichzeitig ist die Eröffnung auch die offizielle Erlaubnis für die Wirte, ihr Bier auszuschenken. Die erste Maß Bier ist traditionell dem bayrischen Ministerpräsidenten vorbehalten.
Wer darf auf dem Oktoberfest ausschenken?
Auf dem Oktoberfest herrschen strenge Regeln und traditionelle Gesetze. Bis 1851 wurde Bier nur in der näheren Umgebung ausgeschenkt, auf der Wiesn selbst nicht. 1851 durfte Josef Hermann dann die erste Bierbude auf dem Festplatz errichten, 1867 folgte Michael Schottenhamel mit seinem Oktoberfest-Restaurant mit 50 Sitzplätzen.
Heute sind auf dem Oktoberfest 14 Wiesenwirte vertreten. Seit jeher durfte auf dem Fest nur Münchner Bier ausgeschenkt werden, das die strengen Vorgaben des bayrischen Reinheitsgebotes von 1516 erfüllte.
Das Reinheitsgebot wurde seinerzeit verabschiedet, um zu verhindern, dass Bierbrauer giftige Kräuter in ihre Biere mischten. Bis heute hat sich daran nichts geändert und das ausgeschenkte Bier, das speziell für die Wiesn gebraucht wird, stammt noch immer ausschließlich von Münchener Brauereien.
Welche Rekorde gibt es rund um das Oktoberfest?
Das größte Volksfest der Welt hält eine Reihe von Rekorden, vermutlich auch deshalb, weil es letztlich keine Konkurrenz gibt. 2009 wurden auf dem Fest 6.643.600 Liter Bier ausgeschenkt und 111 Ochsen verspeist. Aber auch die Zahlen der Jahre davor können sich sehen lassen.
Das größte Bierzelt überhaupt war das Pschorr-Bräu-Rosl-Zelt, in dem es 1913 12.000 Sitzplätze gab. 1985 verzeichnete das Oktoberfest mit 7.100.000 Wiesngästen die bislang höchste Besucherzahl, 1999 aßen die Besucher 681.242 Brathendl.
Was den Fassanstich angeht, halten die Oberbürgermeister Ude und Wimmer die Rekorde. Ude benötigte nur zwei Schläge, Wimmer 1950 hingegen ganze 19. Den traurigsten Rekord gab es 1980. Damals verstarben 13 Menschen infolge eines Bombenattentats auf der Wiesn.
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Thema: Busreise-Klassiker: die wichtigsten Fakten zum Oktoberfest
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