Mit dem Reisebus zum Karneval

Mit dem Reisebus zum Karneval

und in die Karnevalhochburgen  

Jedes Jahr werden zahlreiche Busreisen zum Karneval und in die Karnevalhochburgen veranstaltet. Dass diese Busreisen so beliebt sind, hat letztlich zwei recht einfache Gründe. Zum einen ergibt sich so die Möglichkeit, das närrische Treiben in einer anderen Region zu erleben. 

Dabei hat die fünfte Jahreszeit nicht nur unterschiedliche Namen, sondern auch die Regeln und die Bräuche sind verschieden. Der andere Grund ist, dass die närrische Zeit fröhlich, ausgelassen, über viele Stunden und in den meisten Fällen inklusive Alkoholgenuss gefeiert wird.

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Nach einer solchen langen und ausgiebigen Feier ist es herrlich bequem, sich im Bus auszuruhen und zu schlafen, während der Busfahrer einen sicher wieder nach Hause bringt. Zudem entfällt natürlich die mühsame Suche nach einem Parkplatz und einer Unterkunft in den oft überfüllten Karnevalshochburgen, denn die ganze Organisation übernimmt der Reiseveranstalter. 

Nun stellt sich aber die Frage, in welche Region die Busreise eigentlich gehen soll und wie die fünfte Jahreszeit in den jeweiligen Regionen gefeiert wird. 

Hier dazu eine kleine Übersicht:

Der Karneval – vom Rheinland bis nach Venedig

Der mit Abstand geläufigste Name für die fünfte Jahreszeit ist Karneval und der Rheinische Karneval ist die Variante, die am häufigsten gefeiert wird. Zu den Karnevalsbräuchen gehören bunte Kostüme und Umzüge, zudem wird gesungen, getanzt, gelacht und eben fröhlich und ausgelassen gefeiert. Der Begriff Karneval leitet sich vermutlich von dem mittellateinischen Ausdruck carne levare ab, was übersetzt so viel bedeutet wie Fleisch wegnehmen und damit signalisiert, dass nach dem Karneval die österliche Fastenzeit beginnt. 

In Deutschland wird Karneval nördlich der Linie Bonn-Erfurt gefeiert, aber auch Venedig bietet sich als Ziel für eine Busreise in eine anerkannte Karnevalshochburg an.   Eine Sonderstellung nimmt der Kölner Karneval ein. Dieser ist zwar unter diesem Namen weltberühmt, heißt im Kölschen Dialekt aber eigentlich Fastelovend. Ursprünglich wurde nur der Dienstag vor Aschermittwoch so bezeichnet, mittlerweile heißt aber die gesamte Karnevalszeit in Köln Fastelovend. 

Entsprechend dazu haben auch die anderen Tage ihre eigenen Bezeichnungen. So heißt beispielsweise der letzte Donnerstag vor der Fastenzeit in Köln Wieverfastelovend, auf hochdeutsch Weiberfastnacht.   

Der Fasching – weit verteilt

In weiten Teilen Bayerns, in Unterfranken und in Österreich heißt die fünfte Jahreszeit Fasching. Daneben bevorzugen auch einige Städte in Norddeutschland, beispielsweise Hamburg, die Bezeichnung Fasching und in Brandenburg und Sachsen werden die Begriffe Fasching und Karneval gleichermaßen verwendet. 

So haben hier viele Vereine das Wort Karneval im Namen, Festveranstaltungen und Umzüge fallen aber eher unter den Begriff Fasching. Der Fasching in Bayern wird im Grunde genommen genauso gefeiert wie der Rheinische Karneval. 

Im Allgäu und im Werdenfelser Land hingegen erinnert der Fasching durch die verwendeten Holzmasken eher an die schwäbisch-alemannische Fasnet. Das Wort Fasching hat seine Wurzeln im 13. Jahrhundert und geht auf vaschang zurück. Vaschang bedeutet Fastenschank und meint den letzten Ausschank von Alkohol vor der Fastenzeit.  

Die Fastnacht – vor allem im Südwesten

Im Südwesten Deutschlands und in Hessen, Rheinland-Pfalz, Teilen Frankens, Westösterreich, Luxemburg, Liechtenstein und der Schweiz wird die fünfte Jahreszeit als Fastnacht oder mit einer Abwandlung dieses Wortes bezeichnet. 

Auch in der Karnevalshochburg Mainz, die eigentlich für ihren Rheinischen Karneval bekannt ist, heißt das närrische Treiben Fastnacht, oder genauer gesagt Mainzer Fassenacht. Die Bezeichnung Fastnacht verbindet die Worte fasta für Fastenzeit und naht für Vorabend, meint also eigentlich den Tag vor Aschermittwoch. Verwendet wird das Wort heute aber für die gesamte Woche vor Beginn der Fastenzeit. 

Die drei scheenste Dääg oder die Basler Fastnacht

Die Basler Fastnacht unterscheidet sich sehr deutlich vom Rheinischen Karneval. Einer der größten Unterschiede liegt darin, dass die Basler Fastnacht genau 72 Stunden lang dauert. Daher kommt auch die Bezeichnung die drei scheenste Dääg, also die drei schönsten Tage. Zudem beginnt die Basler Fastnacht, wenn in den anderen Karnevalshochburgen bereits Fastenzeit ist. 

Die Basler Fastnacht startet nämlich am Aschermittwoch mit dem Morgenstraich um 4 Uhr morgens und endet am darauffolgenden Donnerstag ebenfalls um 4 Uhr morgens mit dem Endstraich. 

Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass nur diejenigen Kostüme tragen, die sich aktiv an den Umzügen beteiligen. Bei Kindern wird zwar eine Ausnahme gemacht, alle anderen Zuschauer tragen aber normale Alltagskleidung und haben bestenfalls eine Fastnachtsplakette angesteckt.  

Die schwäbisch-alemannische Fasnet

Sie wird in Südwestdeutschland sowie in Teilen der Nordost- und der Zentralschweiz gefeiert und geht auf mittelalterliche und frühneuzeitliche Bräuche zurück. Im 18. Jahrhundert hatten sich diese Bräuche zwar etwas gewandelt und sich dann zum heutigen Rheinischen Karneval weiterentwickelt, die schwäbisch-alemannische Fasnet hat sich aber auf das alte Brauchtum besonnen. 

Der größte Unterschied zu anderen Karnevalsbräuchen besteht darin, dass es keine neuen Kostüme gibt, sondern jedes Jahr die gleichen Kostüme getragen werden. Diese Kostüme heißen Häs, sind meist schon lange im Familienbesitz und werden von einer Generation an die nächste Generation vererbt. Zum Kostüm gehört außerdem eine Holzmaske, die Larve heißt. 

Der Startschuss für die schwäbisch-alemannische Fasnet ist der 06. Januar, weil dies der Tag ist, an dem nach einem alten Brauch die Holzmasken aus dem Schrank geholt und abgestaubt werden. 

Faslam – im Norden von Niedersachsen

Dieser Brauch wird heute nur noch in wenigen Orten im Norden Niedersachsens gepflegt und ähnelt prinzipiell dem Rheinischen Karneval. Allerdings sind einige alte Bräuche bis heute erhalten geblieben. Vermutlich geht Faslam auf Mägde und Knechte zurück, die sich in bunte Gewänder hüllten und viel Lärm machten, um so den Winter zu vertreiben. 

Außerdem sammelten sie Speise- und Getränkespenden ein und feierten damit ein großes Fest. Dieses Sammeln von Gaben wird bis heute praktiziert, außerdem ist das Suchen nach der Kömbuddel, einer Schnapsflasche, fester Programmpunkt. 

Wann Faslam gefeiert ist, ist von Ort zu Ort verschieden, teilweise findet das närrische Treiben schon im Januar statt. Organisiert wird die Faslam von den sogenannten Faslamseltern, bei denen aber sowohl der väterliche als auch der mütterliche Elternteil in aller Regel Männer sind.

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Thema: Mit dem Reisebus zum Karneval und in die Karnevalhochburgen 

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